Botanisches zur Ringelblume Calendula officinalis L.

Vorkommen

Vorkommen und Kultur: Die Pflanze wächst in den Mittelmeerländern, auf den kanarischen Inseln und im Orient wild. In Deutschland ist sie eine häufige Zierpflanze in Bauerngärten und man findet sich deshalb verwildert auch als Gartenflüchtling vor.

Blütezeit

Die Ringelblume blüht von Juni bis Oktober. Sie wird bei uns in Gärten gepflanzt und wächst im südlichen Europa auf Wiesen.

Ringelblumen sind einjährig, selten zweijährig.

Aussehen

Der Stängel ist aufrecht, mit spatelförmigen, in den Stil verlaufenden unteren und sitzenden und abwechselnd stehenden oberen Blättern. Das Kraut ist klebrig. Die Blütenköpfe sind orange oder gelb mit reichen Strahlenblüten und einigen Scheibenblüten. Die Früchte sind zahnförmig einwärts gekrümmt und weichstachelig.

Ringelblume auf der Wiese

Die bis 50 cm hohe Pflanze besitzt eine gelblichweiße Pfahlwurzel mit wenigen Seitenzweigen und Nebenwurzeln. Der krautige Stängel verästelt sich bald über dem Boden. Er ist fast stielrund, wenig kantig und meist etwas filzig behaart. Er ist mit wechselständigen, nicht sehr entfernt stehenden, etwa 10 bis 15 cm langen, 3 bis 4 cm breiten, sitzenden, spatelformigen, zugespitzten, kleinzahnigen und filzig behaarten Blättern besetzt. Aus den Achseln derselben entspringen die Seitenäste, welche, wie der Stängel, filzig behaart und mit allmählich kleiner werdenden Blättern besetzt sind. Letztere gehen dann allmählich in die Blättchen des Blütenkelchs über.

Die Blütenkörbchen haben etwa 5 cm im Durchmesser und stehen einzeln am Ende der Zweige so dass sie eine ebene Trugdolde bilden. Der Hüllkelch jedes Körbchens besteht aus ungefähr 21 schmalen, spitzen und kurzhaarigen Blättchen mit etwas zerfranztem Ende. Er umschließt einen festen, ebenen, kahlen und feingrubigen gemeinsamen Fruchtboden.

Auf diesem sitzen zunächst in zwei bis drei Reihen etwa 15 bis 24, meist 21 zungenformige weibliche Randblüten, welche eine kurze blassgelbe Röhre, eine ziemlich breite, ungefähr 25 mm lange, zweirinnige, dreizahnige goldgelbe und orangegelbe Zunge und einen kurzen mehr oder minder gebogenen, dreikantigen Fruchtknoten besitzen.

Die zahlreichen Scheibenblüten sind ebenso gefärbt, zwittrig oder richtiger männlich, regelmäßig, viel kürzer als die Randblüten, oben mit kurzem zurückgebogenem fünfzipfeligem Saum mit kleinem, dünnem Fruchtknoten endend. Beide Formen von Blüten haben weder einen Pappus noch ein anderes Überbleibsel eines Kelchs. Den weiblichen Randblüten fehlt das Androeceum vollständig.

Der Griffel nimmt etwa ein Viertel bis ein Drittel der Länge der Zungenblüten ein. Es ist ebenfalls goldgelb und spaltet sich in hornartig zurückgebogene, auf der Innen- oder Oberseite mit Papillen besetzte Narbenenden. Diese sind empfängnisfähig. Wegen des Vorhandenseins von zwei Narbenenden betrachtet man die Frucht als aus zwei Fruchtblättern entstanden.

Ringelblume Zeichnung

Köhler's Medizinal-Pflanzen - Abbildung Ringelblume

Blühende Pflanze:
  • 1. Blütenkopf im Durchschnitt
  • 2. Blatt des Hüllkelches
  • 3. Weibliche Randblüte
  • 4. Scheibenblüte
  • 4a. Narbe der Scheibenblüte
  • 5. Fruchtkörbchen
  • 6. Mittleres Früchtchen, Bauchseite
  • 7. Inneres Früchtchen, Seitenansicht
  • 8. Äußeres Früchtchen, Seitenansicht
  • 9. Mittleres Früchtchen, Seitenansicht
  • 10. Mittleres Früchtchen im Längsschnitt